
Das Tapen oder auch Taping ist eine Therapiemethode von schmerzhaften Erkrankungen, insbesondere des Muskel-, Sehnen- oder Skelettapparates. Die „Behandlung“ erfolgt durch das Aufbringen von etwa 5 cm breiten, elastischen Klebebändern auf Baumwollbasis direkt auf die Haut. Dort verbleiben die Klebestreifen zwischen einigen Tagen und bis zu zwei Wochen. Die Tapes werden in zahlreichen Farben hergestellt, welche von einigen Verfechtern der Methode nach der Farbenlehre der Kinesiologie angewendet werden.
Verwendete, oftmals herstellerabhängige Bezeichnungen für das Verfahren sind beispielsweise: Kinesio-, Chiro-, Pino- , Medi- oder K-Taping.
Die Wirkung beruht im Wesentlichen auf zwei Faktoren. Zum einem auf der direkten Stimulation der Hautrezeptoren und zum anderen auf einer wellenförmigen Gewebeanhebung unter dem Band. Dadurch wird unter dem Tape die Blut- und Lymphzirkulation erhöht. Hierdurch kann gezielt Einfluss auf das komplexe Zusammenspiel von Muskeltonus, Gelenke, Bänder und Nerven genommen werden. Zum anderen werden über das elastische Tape und die speziellen Anlagetechniken die Haut und das Gewebe angehoben. Dadurch entsteht mehr Raum im geschädigten Gewebe. Lymphflüssigkeiten können besser abfließen, die Blutzirkulation wird verbessert und die Schmerzrezeptoren entlastet. Schon allein eine verbesserte Blutzirkulation regt Heilungsprozesse an. Kommen noch die Effekte des Lymphabflusses und die Stimulation der Rezeptoren hinzu, entsteht das außergewöhnlich breite Anwendungsspektrum der Taping Therapie.
Taping unterstützt nahezu das gesamte physiotherapeutische Behandlungsspektrum und bietet Therapeuten eine Vielzahl neuer Behandlungsmöglichkeiten. Rückenprobleme, Muskelverspannungen, Gelenkinstabilitäten oder Bandscheibenprobleme, können ebenso behandelt werden wie Migräne und Tinitus, bis hin zu Regelschmerzen und Miktionsstörungen. Aber auch in der Lymphtherapie, z.B. nach Brustkrebsoperationen, bietet Taping wirkungsvolle Nachsorgekonzepte. Im Leistungs- und Profisport hat sich Taping sowohl in der Therapie aber auch in der Prävention und Trainingsvorbereitung etabliert. In allen Fällen gilt: Taping erhält die volle Mobilität des Patienten – ein entscheidender Vorteil gegenüber bisherigen Therapiemethoden.