Archiv der Kategorie: Anamnese

Anamnese

Die Anamnese (von griechisch ἀνάμνησις, anámnēsis, „Erinnerung“) ist das Ergebnis einer Erhebung im Rahmen der heilkundlichen Tätigkeit. Die Anamnese fasst die Leidensgeschichte eines Patienten aus seiner persönlichen Erfahrung zusammen, die Aufzeichnung besorgt der behandelnde Therapeut.

Im Rahmen der heilkundlichen Sorgfaltspflicht ist zusammen mit einer sorgfältigen Erhebung der Anamnese eine Diagnose möglich, die Voraussetzung einer sachgerechten Therapie werden kann. Die Anamnese wird im Regelfall vor oder spätestens bei der medizinischen Untersuchung erhoben oder ist Teil der Untersuchung, beispielsweise zur Erstellung eines psychopathologischen Befundes.

biografische Anamnese

Die biographische Anamnese umfasst darüber hinaus die gesamte Lebensgeschichte des Patienten. Eine sorgfältige Erhebung schließt biologische, psychische und soziale Fragen ein. Die Informationen, die dabei gewonnen werden, erlauben oftmals Rückschlüsse auf Risikofaktoren und kausale Zusammenhänge.

Fremdanamnese

Die Fremdanamnese entsteht aus der Befragung von Personen aus dem Umfeld des Patienten. Sie kann wichtige Zusatzinformationen zutage fördern, da Außenstehenden Dinge auffallen, die der Patient selbst nicht wahrnehmen kann oder will. Bei Personen, die sich nicht ausreichend verständigen können, ist sie oft einziges Mittel, um Informationen zur Krankengeschichte zu erhalten. Von Bedeutung ist die Fremdanamnese zudem im Hinblick auf Informationen, die der Patient selbst nicht bieten kann, weil sie beispielsweise nur während des Schlafs auftreten.

Homöopathie

Die Homöopathie (von altgriechisch ‚gleich, gleichartig, ähnlich‘ sowie Leid, Schmerz, Affekt, Gefühl‘; wörtlich also „ähnliches Leiden“) ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die auf den ab 1796 veröffentlichten Vorstellungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann beruht.

Ihre namengebende und wichtigste Grundannahme ist das von Hahnemann formulierte Ähnlichkeitsprinzip: „Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“ (similia similibus curentur, Hahnemann). Danach solle ein homöopathisches Arzneimittel so ausgewählt werden, dass es an Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen könne wie die, an denen der Kranke leidet, wobei auch der „gemütliche und geistige Charakter“ des Patienten berücksichtigt werden solle. Hierzu wurden von Hahnemann und seinen Nachfolgern ausgedehnte Tabellen (Repertorien) erstellt, mit deren Hilfe der Homöopath den Patienten und seine Krankheitserscheinungen einem sogenannten Arzneimittelbild zuordnen soll.

Zur Herstellung der Arzneimittel werden die Grundsubstanzen einer sogenannten Potenzierung unterzogen, das heißt sie werden wiederholt (meist im Verhältnis 1:10 oder 1:100) mit Wasser oder Alkohol verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben. Die Verdünnung wurde zunächst wegen der Giftigkeit vieler der verwendeten Stoffe durchgeführt. Erst in einer späteren Phase verordnete Hahnemann so genannte Hochpotenzen, bei denen die Ausgangsstoffe so stark verdünnt werden, dass sie nicht mehr nachweisbar sind. Hahnemann nahm an, dass durch das besondere Verfahren der Potenzierung oder „Dynamisierung“ eine „im innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft“ wirksam werde.

Homöopathische Anamnese
Bei der homöopathischen Anamnese eines Patienten, d. h. einer Beobachtung und Befragung, wird versucht, das gesamte Symptombild und die Art der „Verstimmung der Lebenskraft“ zu erfassen. Im Unterschied zur Anamnese in der naturwissenschaftlichen Medizin wird in der homöopathischen Anamnese der Patient auch über eine Vielzahl von Sachverhalten befragt, die aus naturwissenschaftlicher Sicht unerheblich sind. Ziel ist es, dasjenige Mittel herauszufinden, bei welchem die beim gesunden Menschen beobachteten Symptome möglichst mit denen übereinstimmen, die bei der Anamnese des Kranken erfasst wurden (Repertorisierung, Repertorisation).

Irisdiagnose

Iridologie (auch Irisanalyse, Irisdiagnostik oder Augendiagnose) ist die  Lehre um die Diagnostizierbarkeit systemischer Erkrankungen des Menschen durch Analyse der Gewebsstrukturen und den ihnen zugeordneten Reflexzonen des Auges, speziell der Iris. Sie dient insbesondere der Feststellung einer Grundveranlagung , die auf mögliche Schwächen im Organismus hinweisen könnte.

Psycho-Physiognomik

Carl Huter (Begründer der Psycho-Physiognomik, 1861 – 1912) fielen bereits als Kind Unterschiede zwischen seinen Mitmenschen auf. Diese führten ihn früh dazu, Einteilungen nach Körper- und Gesichtsformen vorzunehmen. Diesen und den unterschiedlichen Ausstrahlungsqualitäten ordnete er geistig/seelische Eigenschaften und angeborene Reaktionsmuster zu. Im Verlauf seiner weiteren Forschungen zu Physiognomie und Phrenologie studierte, korrigierte und erweiterte er das bereits vorhandene, jedoch unvollständige und teilweise fehlerhafte Material. Er war der erste, der drei Grundtypen definierte und diese sogenannten Naturelle mit den drei Keimblättern der frühen embryonalen Entwicklung in Zusammenhang brachte. Nach und nach differenzierte er seine Erkenntnisse und brachte sie in das lehr- und lernbare System seiner Psycho-Physiognomik. Es befähigt uns, praktische Menschenkenntnis zu erlangen. So lernt man viel über sich selbst, ist aber auch in der Lage, neben einem bloßen ersten Eindruck mit der Quantifizierung „sympathisch – unsympathisch“ genauere Einschätzungen seines Gegenübers vorzunehmen.